Leidenschaft für den Augenblick


Kraniche in Spanien im Februar 2023


Wieso, weshalb, warum

 

Schon lange habe ich geliebäugelt, Kraniche in ihrem Winterquartier in Spanien zu beobachten und zu fotografieren. In einem beiläufigen Gespräch am Rande der Naturfotografentage der GDT in Lünen, dann die finale Entscheidung. Auf dem Stand von Joachim Griesinger „Reisen in die Natur“ kam das Angebot von Joachim, in einer kleinen Gruppe im Februar 2023 zu starten. 8 Tage (die Tage der An- Abreise nicht mitgerechnet) an zwei verschiedenen Orten. Kraniche und Landschaftsfotografie satt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, so war der Plan. Und schon begann mein Kopfkino zu arbeiten mit Bildern der Tour. Ja, man sollte bei der Naturfotografie sich treiben lassen und die Motive auf einen zukommen lassen. Nicht alles planen. Aber aus Erfahrung weiß ich auch, dass es Momente gibt, da wäre eine gewisse Voraussicht nicht schlecht gewesen, um die außergewöhnlichen Bilder zu schießen mit Aha-Effekt. Es ist also ein Mix aus Beidem. 

 

Wir waren zwei Fotografen und unser Reiseleiter Joachim Griesinger. Griesinger ist Diplombiologe. Er war jahrelang in Spanien beruflich unterwegs und ist somit ein Kenner von Land und Natur. Auch betreibt er seit Jahren sein eigenes Reiseunternehmen „Reisen in die Natur“. Fotografen und Naturliebhaber können großartige Touren rund um die Welt bei ihm buchen. Griesinger hat auch Ernst Arendt und Hans Schweiger bei ihren Dreharbeiten zu dem Film „Der Zauber des Kranichs“ mit örtlichem und fachlichem Wissen unterstützt. Mit meinen langjährigen Fotofreund Ernst Henzl waren wir ein erfahrenes Naturfotografen Team und konnten flexibel und spontan agieren. 


Vogel des Glückes in Lateinisch "Grus Grus"

 

Kraniche imponieren Menschen seit tausenden von Jahren. In Japan und Butan sind sie heilig. Im alten Ägypten und Griechenland galten sie als Himmelsboten. In China werden sie als "Vögel des Glückes" verehrt. Dies hängt sicherlich damit zusammen, wenn sie trötend in V-Formation gen Norden ziehen, wissen wir, der Winter ist vorbei. Und somit die entbehrungsreichste Zeit im Jahr. Nun geht es bergauf: Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und das triste Grau weicht dem ersten Grün. Aber auch der Tanz der Kraniche zur Paarungszeit imponiert uns und ist Ausdruck von Freude und Aufbruchstimmung. Kraniche bleiben sich ein Leben lang treu. Dies ist auch so gewollt. Ein Kranichjahr ist hart getaktet. Im Frühjahr, nach Ankunft in dem Brutgebiet, muss das Territorium erstmal gegenüber Artgenossen, gesichert werden. Die Brut beginnt im April. Beide Tiere wechseln sich dabei ab. Die Küken, meist zwei, schlüpfen Anfang Mai, und gehen gleich nach dem Schlupf gut behütet mit beiden Elterntiere auf den Weg zur Nahrungssuche. Im Oktober müssen sie die Größe ihrer Eltern erreichen und flugfähig sein. Anfang. Ende Oktober beginnt der gemeinsame Flug in wärmere Gebiete. Der Rückflug erfolgt noch gemeinsam. Hiernach trennen sich die Wege und für die Elterntiere beginnt, mit ihrem Balztanz, ein neues Kranichjahr.


Erste Station die Extremadura – Zwischen Hundezähnen und Steineichen

 

Im April 2016 war ich das erste Mal in der Extremadura. Damals lag mein Augenmerk auf das Fotografieren verschiedener Vogelarten, wie Geier, Spanischer Kaiseradler, Großtrappe und vieles mehr. Doch kommt man einfach nicht daran vorbei, die herrliche Landschaft zu fotografieren. Zu der Zeit stand die Natur in voller Blüte. Schopflavendel, Zistrosen, wilder Thymian, Orchideen und vieles mehr versprühten ihren Duft. Ein paar Bilder von dieser Tour, siehe unten.

Als Landschaftsfotograf ist die Extremadura immer eine Reise wert. Wilde Steinformationen mit gelben Schwefelflechten übersät (im Volksmund auch Hundezähne genannt) in der Steppe der Serena wechseln sich ab mit den Stein- und Korkeichen der Dehesa. Die Stämme der frischgeschälten Korkeichen leuchten rot und tragen zur Farbenpracht der Landschaft bei. 

 

Extremadura im April 2016

 

Bilder von meinem ersten Besuch in der Extremadura. Blütenpracht in der Serena. Lichtstimmung in der Dehesa. 


Der große Traum für den Kranichfotografen - Kraniche unter den Steineichen in der Dehesa

 

Einer der größten Wünsche eines passionierten Kranichfotografe ist es, Kraniche in ihren Überwinterungsgebiet in der Extremadura zu fotografieren. Und nicht irgendwo, sondern unter den Stein- und Korkeichen der Dehesa. Als Dehesa wird die über dreitausend Jahre alte Kulturlandschaft Zentral Spanien bezeichnet. In Abständen stehen immergrüne Stein- oder Korkeichen, gepflanzt von Menschenhand. Die Bäume werden bis zu 500 Jahre alt. Im Sommer schützt der Schatten der Bäume den Boden vor übermäßiger Austrocknung. Weidevieh finden genügen Gras zum Fressen. Im Herbst ist die Zeit für die berühmten Iberico-Schweine. Frei rumlaufend, fressen sie sich an den Eicheln satt und geben dem Fleisch ihren typisch würzigen Geschmack. Und genau diese Eichel schmecken auch den Kranichen.

Aber warum sind wir Naturfotografen so erpicht die Kraniche gerade hier zu fotografieren?  Es ist die einmalige Lichtstimmung am Morgen. Oft noch dunstig bis nebelig, beginnt der Morgen. Dann die ersten Rufe der Kraniche in der Ferne. Wenn die ersten Sonnenstrahlen in die Dehesa einfallen, zur Goldenen Stunde, und die Kraniche unter den knorrigen Steineichen schreiten, dann fühlt man sich wie im Film „Herr der Ringe“, mystisch, märchenhaft und verzaubert. Dazu das ständige Rufen der Tiere. Der Blutdruck- und Dopaminspiegel steigt. Vor Jahren sah ich einen Dokumentarfilm „Der Zauber des Kranichs“ von Ernst Arendt und Hans Schweiger. Er zeigte genau diese Stimmung. Fasziniert von diesem Bericht und Bildern meiner Fotofreunde, war es Zeit für mich, meinen Wunsch live zu erleben.

Das Einzugsgebiet der Dehesa ist sehr groß. Geschätzte 100 000 tausend Kraniche überwintern in der Extremadura. Sie verteilen sich auf eine große Fläche. Es gehört viel Glück dazu, diesen einmaligen Moment am richtigen Ort zu erwischen. Zudem muss man im Stockdunklen im Tarn Zelt sein und darf es erst nach Abflug des letzten Kranichs verlassen (dazu später mehr). Manche Fotografen brauchten mehrere Ansitze, bevor sie überhaupt einen Kranich vor die Linse bekamen.

 

"Naturfotografie ist keine Zoofotografie."

 

Und trotzdem, die Stimmung, mit oder ohne Kraniche, ist einfach genial. Hat man doch Erfolg, sind diese Bilder etwas ganz Besonderes und zählen für den Kranichfanatiker zu den Höhepunkte unter seinen Kranichbildern.

 

Ich saß zwei Tage an. Am ersten Tag hatte ich Glück. Die Lichtstimmung entsprach zwar nicht den optimalen gewünschten Bedingungen, konnte trotzdem schöne Aufnahmen schießen. Der zweite Tag? Fehlanzeige. Kein Kranich in Reichweite meiner Kamera. So ist halt Naturfotografie.


Ein- und Ausflug der Kraniche

 

Wenn wir nicht gerade im Versteck saßen, so ging es noch vor Sonnenaufgang raus, um den Ausflug der Kraniche zu bewundern. An verschiedenen Orten versuchten wir das Glück, sie im besten Licht zu erwischen. Leider taten uns die Tiere nicht immer den gewünschten Gefallen, sie in fotografischer Reichweite zu bekommen. Mal zogen sie weiter nördlich, mal zu tief, mal zu hoch. Trotzdem, jeder Morgen war ein Genuss circa 10 000 Kraniche ziehen zu sehen, inclusive ihrer Geräuschkulisse. Schon allein die Lichtstimmung, die die Landschaft verzaubert, siehe auch weiter unten, hat sich das Aufstehen gelohnt.


Ein Tag in Isolationshaft, oder im Reich der Sinne? 

 

Viele Fragen mich nach den langen Aufenthalten in einem Fotoversteck. Die Benutzung der Kranicheansitzhütten, oder Zelten ist in Spanien mit strengen Auflagen verbunden. Die Verstecke müssen noch vor Ankunft der Kraniche bezogen sein. Das heißt, noch im Stockdunklen geht es los mit Stirnlampe. Vorneweg der Ranger mit einem GPS-Gerät. Ist das Versteck erreicht, beginnt die Einrichtung und Aufbau des Stativs und der Kameraausrichtung. Umso kleiner das Versteck umso mehr habe ich das Problem Ordnung zu halten. Mit den Jahren entwickelte ich mein Prinzip gegen das Durcheinander. Links vorne kommt der Fotorucksack mit Ersatzobjektiv, Ersatz Akkus, Speicherkarten usw.. Vorne Recht ist meine Kantine, also das mitgenommene Lunchpaket und die Wasserflasche. Diagonal gegenüber, hinten links, befindet sich der Sanitärbereich. Eine leere Plastikflasche und für ein eventuelles größeres Bedürfnis ein Plastikeimer. Die letzte Ecke ist meine Garderobe. Morgens kann es noch sehr kalt sein, unter null, mittags können die Temperaturen in der Extremadura schon 18 Grad erreichen. So werden hier die überflüssigen Kleidungsteile nach und nach abgelegt.

Wenn der Aufbau steht, schaut man ungeduldig nach Draußen. Wo ist man gelandet? Wie sieht die Umgebung aus? Mit der Dämmerung die ersten Konturen. Und nun beginnt das Warten. Ich bin sensibel auf alle Geräusche. Ein Steinkäuzchen ruft ganz nah. Wo ist es bloß? Noch zu früh für die ersten Aufnahmen.

Dann geht es sehr schnell. Die Sonne ist noch nicht da, schickt aber schon paar Vorboten. Der Dunst und die Nebelschwaden verschwinden langsam. Die Sonne kommt und verzaubert mit ihrem ersten Licht die Landschaft in eine magische Stimmung. Die Goldene Stunde beginnt. Jetzt heißt es nur genießen und die Stimmung irgendwie, mit oder ohne Kraniche, mit der Kamera in Szene zu setzten. Nach einer Stunde ist es Tag hell. Das Licht wird härter zum Fotografieren. So vergeht Stunde für Stunde. Immer wieder schaut man raus und genießt die unterschiedlichen Lichtstimmungen und hofft auf paar Tiere. Egal, ob Kranich, Wiedehopf, oder Steinkauz. Bis die Sonne sich wieder verabschiedet. Erst wenn es fast dunkel ist und der letzte Kranich die Dehesa verlassen hat, werde ich wieder abgeholt. Ein zwischenzeitliches Verlassen des Versteckes ist strengstens verboten. Bei Missachtung wird einem die Foto License entzogen und ein Strafgeld wird fällig.

 

"Kein noch so schönes Foto ist es wert, wenn die Tiere dabei gestört werden." Dirk Gildemann

 

Warum tut man sich das an? Natürlich bin ich bestrebt fantastische Bilder von Kranich, Landschaft und Co zu machen. Aber es steckt einfach mehr dahinter. Man fühlt sich eins mit der Natur und es wird einem bewusst, wie schön, aber auch zerbrechlich das Gebilde ist. Die Ruhe, unterbrochen vom hektischen Treiben der Tiere, die grandiose Landschaft, die einfach da ist. Die Farben, die sich mit dem Sonnenstand ständig ändert. Keine ständigen Nachrichten mitbekommen über Trump, Putin und anderen Katastrophen. Es ist für mich Wellness pur. Und in den wenigen Phasen der Ruhe, einfach in sich kehren und seine eigenen Gedanken treiben lassen. Das Alles hat Suchtpotential. 

 

Erste Bild: Ein verspiegeltes Versteck für den Spanischen Kaiseradler im April 2016. Die Luft war erfüllt mit dem Duft der Blütenpracht. Die übrigen Bilder zeigen die Fotoverstecke an der Lagune Gallocanta im Februar 2023.


Zweite Station Laguna de Gallocanta – Salzsee auf 1000 Meter Höhe in der Provinz Aragon

 

Die Lagune Gallocanta, eine abflussfreie Senke, liegt circa 70 Kilometer südlich von Saragossa in der Provinz Aragonien. Auf tausend Meter Höher erstreckt sich der See in einer Länge von 7,7 km und 2,8 km Breite, je nach den Niederschlägen im Herbst und Winter. Die Hochebene wird landwirtschaftlich genutzt. Maisanbau und anderes Getreide. Mit der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, Bewässerung durch Tiefbohrungen, und den immer trockener werdenden Sommer, sinkt der Grundwasserspiegel zunehmend. Der See versalzt. Fischfang, wie in frühen Jahren, ist nicht mehr möglich. Rund um den See finden die tausende Kraniche noch reichlich Nahrung in den Wintermonaten. Im Februar werden sie unterstützt von den Tieren, die in der Extremadura überwintern und auf der Rückreise eine Rast an der Lagune einnehmen. In der Zeit sind dann circa 110 000 Tiere rund um den Ort. Ein Spektakel, was jährlich auch Kranich-Touristen aus ganz Europa anlockt.

An den Orten in der Gegend ist schnell die Landflucht zu erkennen. Verfallende Schafställe, leere Häuser.

Der Ort Gallocanta (frei übersetzt "lachender Hahn") profitiert noch vom Kranich-Tourismus. In der ehemaligen Jugendherberge, in der wir unterkamen, hat sich ein kleines feines Hotel etabliert. Der Betreiber ist selber engagierter Ornithologe. Die hoteleigene  Bibliothek, ein Eldorado für Fotografen und Naturliebhaber. 

 

"Gallocanta - auf Deutsch krähender Hahn."

 

Jeden Morgen ging es noch im stock Dunklen hinaus, um den Kranichausflug zu beobachten, siehe Bilder oben. Der Sonnenaufgang verzaubert die Landschaft, bedingt auch durch die Höhenlage, in eine schnell wechselnden Farbenpracht, siehe auch Bilder unten.


Ansitz an der Lagune – Kraniche satt

 

Drei Hütten stehen engagierten Naturliebhabern und Fotografen zur Verfügung. Es gibt strenge Vorgaben und eine Einweisung zu deren Benutzung. Noch im stock Dunklen ging es bei minus 9 Grad, circa einen Kilometer, zu den Hütten. Ein zwischendurch Verlassen ist strengstens untersagt. Kraniche merken sich jede Störung und kommen bei einer Missachtung nicht mehr zu der Stelle zurück.

 

"Im letzten Jahr wurden im Februar 110 000 tausend Tiere gezählt."

 

Erst sind die lauten Rufe zu hören. Viele ziehen über den Hütten hinweg, zu den abgemähten Maisfeldern des Vorjahres. Einige landen aber vor dem Platz zwischen See und Hütte. An zwei Tagen saß ich an. Der erste Tag begann mit dickem Nebel. Und plötzlich erkennt man schemenhaft die ersten Kraniche. Das Gefieder noch von gefrorenen Eisklumpen übersät. Die erste Stunde wird folglich mit Gefiederpflege verbracht. Rund 300 Tiere befanden sich zwischenzeitlich rund um unsere Hütten. An einem kleinen Süßwassersee nebenan, kamen sie nachmittags zur Tränke. Ein besonderes Erlebnis war der Tanz eines Pärchens im Nebel.

 

Nach 13 Stunden, wenn der aller letzte Kranich wieder den Platz verlassen hat, wurden wir abgeholt.


In der Schlucht der Geier bei der Ortschaft Nuevalos

 

Ein Tag ging es in die Schlucht bei Nuevalos. Circa 35 km von Gallocanta entfernt. Ein grandiose Felsformation erwartete uns. In der Thermik kreisten, ohne Flügelschlag, circa 80 Gänsegeier. Was für ein Schauspiel. An einem Aussichtsplatz oberhalb der Schlucht nahmen wir Platz.

 

"Mit einer Flügelspannweite von 2,65 Meter, zählt der Gänsegeier zu den größten Vögeln in Europa."

 

Nur 20 Meter von uns entfernt, rauschten sie lautlos an uns vorbei. Für Menschen mit Höhenangst, kein erquickender Ort. Auch konnten wir den Steinadler, Wanderfalke und Habichtadler im Flug beobachten.


Beifang am Wegesrand

 

Auf dem Weg zur Schlucht konnte ich aus dem Auto heraus, Steinkauz, Theklalerche und Grauammer fotografieren. Die letzten Bilder zeigen Kampfläufer auf den Wiesen vor den Verstecken.


Nachbetrachtung

 

Es war kein Urlaub mit kalten Drinks am Pool, rumhängen und die Seele baumeln lassen. Oft hatte ich kalte Füße. Schlaf war Mangelware. Und trotzdem kann ich mir keinen schöneren Foto-Urlaub vorstellen. So viele fantastische Eindrücke. Alle Sinne wurden geschärft und kamen auf ihre Kosten. Einiges wurde von mir, wie erhofft, in Bildern festgehalten. Das Team war super, und wir hatten am Abend noch Zeit für tolle Gespräche. Unser Reiseleiter hat uns die bestmöglichen Orte gezeigt. Die Betreuung, fachlich sowie organisatorisch, ließen keine Wünsche übrig. 

 

Ich wünsche mir, dass die Natur, wie ich sie jetzt noch erleben darf, auch noch für meinen Enkelsohn erlebbar sein wird. Bei aller Schönheit in den entlegenen Regionen Spaniens ist mir nicht entgangen, dass auch hier ein Wandel ins negative sattfindet.

 

Über 3000 Jahre gibt es die Kulturlandschaft der Dehesa. In ihr hat sich eine der artenreichsten Tier- und Pflanzenwelt Europas entwickelt. Die Bewirtschaftung lohnt in unserer Zeit nicht mehr. Landflucht trägt zur Verwahrlosung bei. Kurzfristiger lukrativer Anbau von Eukalyptusbäumen vernichtet die Vielfältigkeit und verringert den Grundwasserspiegel. Der von Menschenhand erzeugte Klimawandel bringt Dürre, Hitze (über 40 Grad im Sommer sind Gang und Gebe) und Wassermangel. Die großen Stauseen sind nur noch zur Hälfte gefüllt.

 

"Für uns Naturfotografen sollte es wichtig sein, nicht nur heile Welt darzustellen, wir müssen auch auf den Erhalt achten und auf die Missstände hinweisen." Dirk Gildemann

 

Das gleiche Spiel an der Lagune Gallocanta, 500 Kilometer nördlich. Vor 25 Jahren wurde noch im See gefischt. Ein beliebtes Jagdgebiet für Enten und anderen Wasservögel. Dies ist längst vorbei. Durch das Abpumpen des Grundwassers für die Landwirtschaft und den immer geringeren Niederschlägen, ist der See versalzen. Fische tun sich zunehmend schwer. Kleine Salzkrebse erobern den See. Dadurch haben sich exotische Flamingos angesiedelt. Aber auch der See wird in 20 Jahren zu einer lebensfeindlichen Pfütze verkommen.

Ja es ist deprimierend und ich stehe genauso wie sie ratlos vor den vielen großen Problemen. Wie können wir gemeinsam dagegen angehen? Eines hilft bestimmt nicht, zu resignieren. Jeder kann sein ganz kleines Rädchen dazu betragen für kleine Verbesserungen. Die Möglichkeiten sind bekannt, ich möchte sie hier nicht alle aufzählen.

 

"Man liebt nur, was man kennt, man schützt nur, was man liebt. Konrad Lorenz"


Im Block unten können Sie mir gerne Ihre Kommentare zu dem Artikel schreiben.

Kommentare: 8
  • #8

    Milosz (Freitag, 15 Dezember 2023 05:40)

    Mega interresant geschrieben, geniale Bilder !!!
    Liebe Grüße !

  • #7

    Joachim (Dienstag, 07 März 2023 15:06)

    Lieber Dirk,
    besten Dank für Deine gelungene "Werbeaktion", das sind fantastische Fotos und sehr präzise und einfühlsame Texte. Chapeaux und weiter so im Januar bei den Bartgeiern!

  • #6

    Ernst Henzl (Montag, 06 März 2023 09:26)

    Lieber Dirk,
    die Berichterstattung und die Fotos sind hervorragend, lebhaft und nachvollziehbar.
    Wenn ich es nicht auch kennen würde, würde ich es fast nicht glauben und sehr sehr neugierig und sehnsüchtig werden.
    Super !!!
    Liebe Grüße
    Ernst

  • #5

    Dirk (Sonntag, 05 März 2023 19:57)

    Danke an Alle für die positiven Kommentare!

    Andreas, gerne, im Januar nächstes Jahr geht es zu Bartgeier, Steinadler und Habichtsadler in die Pyrenäen. ;-)

  • #4

    Bernd (Sonntag, 05 März 2023 13:21)

    Ein Reisebericht, wie es packender kaum weitere gibt ....
    Deine Bilder sind - wie live dabei - und es machte mir Freude, sie in aller Ruhe (und in Gross) zu geniessen... Stark, mein Freund!

  • #3

    Nads (Sonntag, 05 März 2023 11:55)

    Starke Bilder, Dirk! Kompliment

  • #2

    Andreas (Sonntag, 05 März 2023 11:39)

    Sehr schöner Bericht über deine Reise. Man hat das Gefühl mit dabei zu sein. Super coole Bilder hast du eingefangen. Vor allem bei den Geiern wäre ich gerne dabei gewesen. Denke ich muss dich beim nächsten mal begleiten.

  • #1

    Eli (Samstag, 04 März 2023 20:45)

    Atemberaubend schöne Fotos!
    Der Text ist fesselnd und gefühlvoll, es macht Spaß ihn zu lesen.
    Ich bin sehr stolz auf dich lieber Bruder.


Hinweise für die Fotografen

 

Hardware:

Canon R5, Canon 5D IV, Canon 500mm IS II F4, Festbrennweite, plus 1,4x und 2x Telekonverter, Canon 70mm-200mm F2,8, Canon 15mm-35mm F4, Stativ mit Gimbal-Neiger, Pol- und Graufilter, Zwischenringe

 

Kameraeinstellungen: 

Tieraufnahmen: Manuell, Zeit und Blende (meist offen) vor eingestellt, je nach Bewegungsablauf, ISO-Automatik, Augenfokus und kontinuierlicher Autofokus, schnelle Serienaufnahmen, elektronischer Verschluss, RAW-Format.

Landschaft: AV vor eingestellt. ISO 100, Blende meist auf F7, Teilweise Fotostacking, RAW-Format

 

Bildnachbearbeitung: Lightroom Classic, teilweise Topaz DeNoise AI

 

Bild von mir: Danke an meinen Fotofreund Markus Koznarek